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Putzkolonne unter Wasser: Nützlinge im Aquarium

Nützlinge im Aquarium unterstützen das kleine Ökosystem auf vielfältige Art und Weise. Sie säubern das Becken und sorgen für stabile Wasserwerte. Die Resteverwerter und Reinigungskräfte unter Wasser sind unverzichtbar!

Ob Schnecken, Garnelen oder die Fische selbst: Wenn man nicht zu viel füttert, sorgen viele von ihnen eigenständig für eine saubere Umgebung. Sie fressen Algen, verwerten Futterreste und dienen gegebenenfalls sogar untereinander als Nahrungsergänzung. Mit Nützlingen im Aquarium kann man den Pflegeaufwand erheblich reduzieren.

Mit Schnecken und Garnelen gegen Algen

Unter den algenfressenden Schnecken sind Geweihschnecken und Rennschnecken sehr beliebt. Sie vertilgen grüne oder braune Algenbeläge, sind also effektiv gegen Kieselalgen, Punktalgen und Staubalgen. Keine Ablagerungen an Scheiben, Technik und Dekoration sind gegen sie gefeit. Beide Arten stellen keine allzu hohen Ansprüche an ihre Umgebung. Das macht sie auch für Anfänger zu interessanten Aquarienbewohnern. Eine Schneckenplage ist bei den genannten Arten nicht zu fürchten: Sie legen zwar gelegentlich Eier ab, diese können sich in Süßwasser aber nicht entwickeln. Die Eier zu entfernen gestaltet sich manchmal etwas schwierig. Die Schnecken können auch versehentlich junge Bodendecker entwurzeln. Ansonsten gibt es aber kaum effektivere Nützlinge! Immerhin fressen sie nicht nur Algen, sondern sorgen auch dafür, dass Futterreste verschwinden und das Aquarienwasser nicht belasten. Gegen die hartnäckigeren Fadenalgen, Haaralgen und Fusselalgen wirken Garnelen Wunder. Die Amanogarnele weidet andauernd Aquarienoberflächen ab und lässt dabei auch die lästigen Algen nicht aus. Die Garnele greift mit ihrem Eifer allerdings in die Aquariengestaltung ein und verformt den Bodengrund, was schlimmstenfalls Pflanzen aushebt. Darauf sollte man bereits beim Einrichten des Aquariums oder des Aquascapes achten.

Fische halten ihr Aquarium sauber

Für jede Alge findet sich bei den Aquarienfischen ein dankbarer Magen. So vertilgt zum Beispiel der Ohrgitterharnischwels Grünalgenbeläge und Kieselalgen. Saug- und Harnischwelse haben eine vergleichsweise geringe Größe und können deshalb auch in kleineren Becken angesiedelt werden. In einem Aquarium mit einem Volumen von wenigstens 54 Litern können 5 – 7 dieser Fische zusammenleben. Mit deutlich mehr Masse kämpfen die Siamesische Rüsselbarbe, der Netzpinselalgenfresser und die Siamesische Saugschmerle gegen Faden-, Bart- und Pinselalgen. Ein Becken mit einer Kantenlänge unter 150 cm kommt für sie nicht infrage. Wer Fische ansiedelt, die das Aquarium sauber halten sollen, muss natürlich ihre Ansprüche an die Haltung respektieren. Das gilt auch für Seeigel und Seesterne, die ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur Aquarienpflege leisten. Sie knabbern Algen weg, graben den Boden um und bieten sogar Versteckmöglichkeiten für kleine Fische.

Mikroorganismen als Nützlinge im Aquarium

Nicht zu vergessen sind die Mikroorganismen im Aquarium. Sie siedeln sich im so genannten Biofilm an, der sich als glibberige Schicht auf allen Oberflächen absetzt. Schnecken und Garnelen weiden sich gerne daran. Aber sein Nutzen geht weit darüber hinaus. Ohne die winzigen Nützlinge kann ein Aquarium gar nicht funktionieren. Sie sind für den Abbau von Schadstoffen und Eiweißverbindungen zuständig und befreien das Aquarium von Abfällen. Dadurch stabilisieren sie die Wasserwerte. Auch schließen sie mineralische Nährstoffe auf, sodass die Pflanzen sie aufnehmen können. Diese Filterbakterien entwickeln sich in der so genannten Einfahrphase des Aquariums. Erst wenn das Ökosystem stabil ist, dürfen die Fische einziehen. Diese Phase kann man aber nicht einfach verkürzen, indem man vorhandenes Aquarienwasser für ein neues Aquarium nutzt. Die Mikroflora ist individuell angepasst und bei der Übertragung des Wassers kann höchstens ein kleiner Anteil der unterschiedlichen Arten weitergegeben werden. Auch beherbergt so ein Biofilm nicht nur Nützlinge. Ist das Ökosystem erst durcheinandergeraten, finden sich hier schädliche Keime ein. Wenn nicht schnell etwas dagegen getan wird, breiten sie sich aus und richten erhebliche Schäden an. Wer sein Aquarium aufmerksam pflegt, kann das aber verhindern. Dafür setzen sich auch die Nützlinge im Aquarium ein!

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