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Fische richtig füttern – natürliche Ernährung im Aquarium

Es darf nicht zu viel und nicht zu wenig sein. Wer Fische richtig füttern möchte, kennt das Dilemma. Aber was heißt das eigentlich? Und wonach richtet sich die „richtige“ Ernährung?

Die Auswahl des Fischfutters im Fachhandel ist riesig. Ob Flockenfutter, Granulatfutter, Tablettenfutter, Frostfutter oder Lebendfutter: Was für die eigenen Aquarienfische am besten ist, findet man heraus, wenn man sich ihre natürlichen Ernährungsgewohnheiten anschaut.

Ernährungstypen – artgerechte Fütterung

Als typisches Fischfutter kommen einem sofort Flocken in den Sinn. Die meisten Fische fressen diese Nahrung zwar, artgerechte Fütterung bedeutet aber, dass die Nahrung auf das natürliche Fressverhalten abgestimmt ist. Und in freier Wildbahn haben die Fische ganz unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten: Manche sind Carnivore, also Fleischfresser, andere Herbivore, die sich nur von Pflanzen ernähren, oder Omnivore, Allesfresser. Einige jagen, andere sind eher passiv. Auf die Anforderungen der unterschiedlichen Nahrungsgewohnheiten sollte bei der Fütterung geachtet werden. So benötigen Fleischfresser proteinreiche Kost, am besten in Form von kleineren Tieren. Diese kann man als Aas füttern, aber auch als Lebendfutter, Frostfutter oder getrocknet. Die Pflanzenfresser unter den Fischen ernähren sich vom Biofilm im Aquarium. Als ergänzendes Futter eignen sich getrocknete Laubblätter und Gemüse. Auch überbrühte Pflanzenblätter nehmen die Fische als Nahrung an. Dem Allesfresser kann man es mit beiden Varianten recht machen. Ausnahmen sind die so genannten Nahrungsspezialisten, die sich nur von ausgesuchter Nahrung ernähren.

Maultypen – maulgerechte Fütterung

Artgerechte Fütterung beachtet auch, dass Fische in der Natur nur zu sich nehmen, was ins Mail passt. Das Futter sollte in Größe und Form dem Fischmaul angepasst sein und auch die Darreichungsform kann unterschiedlich ausfallen. Kleine Fische können nichts mit großen Futterbrocken anfangen, Gründelnde Fische kommen nicht an die Wasseroberfläche, um ihr Futter aufzunehmen. Die Maultypen bestimmen die Ernährung der Fische. Die erste Form ist das oberständige Maul. Fische, deren Maul nach oben zeigt, nehmen ihre Nahrung vor allem an der Wasseroberfläche auf. Flocken und schwimmendes Granulat sind hier die richtige Wahl. Dagegen erfolgt die Nahrungsaufnahme von Fischen mit unterständigem Maul am Bodengrund. Diesen Fischen tut man mit Sinkfutter einen Gefallen. Fische mit geradem, endständigem Maul stürzen sich auf herabsinkendes Futter in den mittleren Schichten des Aquariums. Jäger ernährt man am besten mit Futtermitteln, denen sie tatsächlich auflauern und nachjagen können. Das entspricht ihrer Natur und hält sie fit.

Fische richtig füttern: Nicht zu viel und nicht zu wenig

Es ist gar nicht so schwer, bei der Fütterung das richtige Maß zu finden. Eine Fütterung findet ein- bis zweimal täglich statt. Nur bei Jungfischen kann es sinnvoll sein, noch etwas mehr zu füttern. Bei der Fütterung erhalten die Fische so viel Nahrung, wie sie in ein paar Minuten auffressen können. Reste belasten das Wasser. Daran erkennt man auch schnell, ob man zu viel füttert: Wenn nach 5 Minuten oder mehr noch immer Futter im Aquarium herumschwimmt, war es zu viel. Sind die Fische kugelrund und die Algen sprießen kräftig, ist auch das ein unübersehbares Warnzeichen. Futterreste erhöhen außerdem die Gefahr einer Schneckenplage. Schnecken tun sich besonders gern am Futter gütlich, das sich am Boden absetzt. Die richtige Fütterung wirkt sich also auf die Gesundheit des gesamten Aquariums aus. Zu wenig Futter ist allerdings keine Option: Die Fische verkümmern oder verhungern gar. Das wird zwar nicht allzu schnell passieren, weil die Fische im Aquarium auch andere Nahrungsmittel finden, aber dennoch sollte man sie nicht darum streiten lassen. Wer sich Zeit fürs Füttern nimmt, kann das Verhalten der Fische beobachten und erkennt, ob alle Fische genug Nahrung abbekommen und nicht zu viel übriglassen. Dabei kann man auch gleich herausfinden, welche Nahrung die Fische bevorzugen und mit dem Wissen künftig für eine abwechslungsreiche Ernährung sorgen.

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